Raum: Unterschied zwischen den Versionen
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{{c|Das beginnt mit der griechischen [[Geometrie]], die überwiegend ebene [[Fläche]]n betrachtet und auch in der Stereometrie der platonische Körper diese durch die Zahl ihrer Oberflächen charakterisiert, und pflanzt sich fort über die cartesische Koordinatengeometrie bis zur modernen [[Mathematik]] und [[Physik]]. Unter den flächenhaltigen Räumen wurden die flächenlosen vergessen, obwohl sie in der faktischen, unwillkürlichen Lebenserfahrung in vielen und reichen Gestalten vorkommen.|S-L 12}} | {{c|Das beginnt mit der griechischen [[Geometrie]], die überwiegend ebene [[Fläche]]n betrachtet und auch in der Stereometrie der platonische Körper diese durch die Zahl ihrer Oberflächen charakterisiert, und pflanzt sich fort über die cartesische Koordinatengeometrie bis zur modernen [[Mathematik]] und [[Physik]]. Unter den flächenhaltigen Räumen wurden die flächenlosen vergessen, obwohl sie in der faktischen, unwillkürlichen Lebenserfahrung in vielen und reichen Gestalten vorkommen.|S-L 12}} | ||
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+ | == Veräußerlichung des Raumes == | ||
+ | {{c|Diese Veräußerlichung des Raumes ist ein fatales Erbe der abendländischen Überlieferung. Sie rückgängig zu machen und damit eine zentrale Blockade des menschlichen Welt- und Selbstverständnisses aufzulösen, ist eine Aufgabe der Phänomenologie, der ich mich seit Jahrzehnten mit ununterbrochener Anstregung widme.|S-SuK 204}} | ||
== Phänomenologie des Raumes == | == Phänomenologie des Raumes == | ||
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+ | * Gewöhnliches Bewusstsein | ||
+ | * Treffen von Unterscheidungen | ||
+ | * Einsammeln einer Geschichte (Karma) | ||
+ | * Verkörperte Situationen der Vergangenheit | ||
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+ | * Körpergeist | ||
+ | * Zonen flüssigen Karmas | ||
+ | * Siehe: [[Zen]], [[Präsenz]] | ||
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+ | * "In ihm leben und weben und sind wir." (Apostelgeschichte 17,28) | ||
+ | * "der Raum macht Beziehung" ([[Kant]]) | ||
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+ | * barocke Raumtheologie (Vgl.: S-DWdeP2 334) | ||
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+ | === Raum der trennt === | ||
+ | {{c|Ein guter Anfang dazu ist, einfach zu bemerken, wie wir uns Raum ständig als etwas vorstellen, das Dinge voneinander trennt. Zum Beispiel was sich auch immer gerade jetzt vor uns befindet - dieses Buch, eine Wand, ein Baum, eine Person -, automatisch nehmen wir an, dass es von uns durch Raum getrennt ist. Wir nehmen es als gegeben an, dass wir "hier" sind und andere und der Rest der Welt "dort". | ||
+ | Diese Getrenntheit wird uns durch die Tatsachen der Wahrnehmung ununterbrochen bestätigt. Die Tatsachen sind jedoch genau das Gegenteil. Die Ansicht, dass Raum trennt, geht der Wahrnehmung und dem Ergreifen der Wahrnehmung voraus. Sie ist in uns, bevor wir noch wahrnehmen. Solche grundlegenden kulturellen Ansichten befinden sich an der Wurzel des Geistes und gehen den Prozesses der Wahrnehmung und des Ergreifens dieser Wahrnehmungen voraus. ... Außerdem setzen europäische Sprachen räumliche Getrenntheit voraus. Von unserer Geburt an wird für uns räumliche Getrenntheit durch unsere Kultur geschaffen.|RB in BEK-VK 31f}} | ||
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+ | === Raum der verbindet === | ||
+ | {{c|Der Raum muss der erste actus der göttlichen Allgegenwart sein: wodurch die Dinge in nexus kommen: der Raum macht Beziehung.|Kant Ak. XXVIII 888, 4-6. Zit.n.: S-DWdeP2 334}} | ||
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+ | {{c|Tatsächlich verbindet Raum uns und alle Dinge vielleicht auf viel grundlegendere Weise, als er uns trennt. Ich kann Sie darauf hinweisen, besser ist es aber, das durch Praxis selbst zu entdecken. | ||
+ | Auf effektivste Weise schaffen wir die Grundlage für die Erfahrung, dass Raum verbindet, durch Meditationserfahrung. Nach und nach oder plötzlich erfahren wir, dass wir uns in einem flüssigkeitsähnlichen Medium befinden, das uns mit allem anderen verbindet. Als ich zum ersten Mal diese Erfahrung machte, nannte ich es ein "Unterwassergefühl", denn alles fühlte sich an, als wäre es durch eine Flüssigkeit miteinander verbunden. Es ähnelt dem Gefühl, in ein Aquarium zu schauen und die Fische und Wasserpflanzen zu sehen, die sich alle in Beziehung zueinander bewegen. | ||
+ | Wenn wir Raum als verbindend erfahren, fühlt sich die Welt weniger zerteilt an. Irgendwie fühlt sich jedes Ding, jede Situation, jeder Moment vertraut und einzigartig zugleich an. Wir fühlen uns in Berührung mit allem um uns herum. Wir empfinden alles als bereit und empfänglich. Alle Dinge fühlen sich an wie Geist. Shenhui, ein chinesischer Zen-Meister, sagte: "Identifiziere dich mit Raum, und es wird keinen Ort geben, den du nicht einschließt."|RB in BEK-VK 33}} | ||
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+ | == Optimales Raumerleben == | ||
{{c|Für mich z.B. stellt dieser optimale Raum einen Kreis dar, der um ich herum wirkt, auch hinter meinem Rücken, und der mir Entfaltungsmöglichkeit und Schutz bietet. Ich nutze meine Arme, um ihn mir mithilfe kleiner, ritueller Gesten vorzustellen und sinnlich spürbar zu machen. Dann imaginiere ich eine schützende Grenze um diesen Raum. Diese Grenze ist so beschaffen, dass sie - wenn ich es will - mir sehr guten Kontakt erlaubt, mich aber auch schützt. Für mich wird die Grenze durch eine Lichtschranke aus angenehm goldenem Licht symbolisiert. Den Raum stelle ich mir ebenfalls mit wärmendem, goldenem Licht erfüllt vor. Diese Imagination bewirkt meist sofort, dass sich meine Physiologie in sehr angenehmer und Kraft gebender Weise verändert und sich mein Atemmuster verändert: Meine Atmung wird tiefer und weiter. Dann reaktiviere ich die dazu passenden Körperkoordination, sowohl die Körperhaltung als auch die passenden Bewegungsmuster, mit optimalem Bodenkontakt bewege ich mich so, dass ich das Gefühl deutlich spüren kann, gut "im Lot" zu sein. Bewegungen des Kopfes pendeln sich in ein Muster ein, das mir einen klaren Blick und eine Wahrnehmung der Anteil nehmenden Neugier und des Respekts gibt. Um mich auch in gutem Kontakt zu meinen Ressourcen zu erleben, imaginiere ich sie mir als "Wesen", als Mitglieder meines "inneren Teams". Dazu gehören auch meine potenziellen "irrationalen" Impulse. Ich bringe sie an den passenden Platz. Für mich ist dieser Platz meist ein Halbkreis hinter mir, von dem aus sie mir den Rücke stärken. Dann imaginieren ich, wie ich in einer angenehmen, gelösten Haltung, die aber jede Aktivität erlaubt, von meinen Ressourcen bedient werde. Für mich heißt das, z.B., dass alle Wahrnehmung von außen als Energiestrom in mich hereinfließt, sowohl über die Augen, Ohren als auch in Höhe des Solarplexus durch meine Bauchdecke. Meine Ressourcen bitte ich um Unterstützung. Sie wirken für mich als Prüfer, Hypothesenlieferanten, Bilderproduzenten, Fragenfabrikanten, aber auch als Leibwächter für den Fall, dass mir irgendetwas zu eng und zu bedrohlich werden sollte. Sie spielen mir alles, was sie aus der Außen- und Innenwahrnehmung gemacht haben, auf eine Art große innere Leinwand. Ich habe dabei immer die freie Wahl, was ich aus den Angeboten meiner Ressourcen machen will.|GS-LPL 193f}} | {{c|Für mich z.B. stellt dieser optimale Raum einen Kreis dar, der um ich herum wirkt, auch hinter meinem Rücken, und der mir Entfaltungsmöglichkeit und Schutz bietet. Ich nutze meine Arme, um ihn mir mithilfe kleiner, ritueller Gesten vorzustellen und sinnlich spürbar zu machen. Dann imaginiere ich eine schützende Grenze um diesen Raum. Diese Grenze ist so beschaffen, dass sie - wenn ich es will - mir sehr guten Kontakt erlaubt, mich aber auch schützt. Für mich wird die Grenze durch eine Lichtschranke aus angenehm goldenem Licht symbolisiert. Den Raum stelle ich mir ebenfalls mit wärmendem, goldenem Licht erfüllt vor. Diese Imagination bewirkt meist sofort, dass sich meine Physiologie in sehr angenehmer und Kraft gebender Weise verändert und sich mein Atemmuster verändert: Meine Atmung wird tiefer und weiter. Dann reaktiviere ich die dazu passenden Körperkoordination, sowohl die Körperhaltung als auch die passenden Bewegungsmuster, mit optimalem Bodenkontakt bewege ich mich so, dass ich das Gefühl deutlich spüren kann, gut "im Lot" zu sein. Bewegungen des Kopfes pendeln sich in ein Muster ein, das mir einen klaren Blick und eine Wahrnehmung der Anteil nehmenden Neugier und des Respekts gibt. Um mich auch in gutem Kontakt zu meinen Ressourcen zu erleben, imaginiere ich sie mir als "Wesen", als Mitglieder meines "inneren Teams". Dazu gehören auch meine potenziellen "irrationalen" Impulse. Ich bringe sie an den passenden Platz. Für mich ist dieser Platz meist ein Halbkreis hinter mir, von dem aus sie mir den Rücke stärken. Dann imaginieren ich, wie ich in einer angenehmen, gelösten Haltung, die aber jede Aktivität erlaubt, von meinen Ressourcen bedient werde. Für mich heißt das, z.B., dass alle Wahrnehmung von außen als Energiestrom in mich hereinfließt, sowohl über die Augen, Ohren als auch in Höhe des Solarplexus durch meine Bauchdecke. Meine Ressourcen bitte ich um Unterstützung. Sie wirken für mich als Prüfer, Hypothesenlieferanten, Bilderproduzenten, Fragenfabrikanten, aber auch als Leibwächter für den Fall, dass mir irgendetwas zu eng und zu bedrohlich werden sollte. Sie spielen mir alles, was sie aus der Außen- und Innenwahrnehmung gemacht haben, auf eine Art große innere Leinwand. Ich habe dabei immer die freie Wahl, was ich aus den Angeboten meiner Ressourcen machen will.|GS-LPL 193f}} | ||
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* Raumgestaltung per Proklamation | * Raumgestaltung per Proklamation | ||
(Vgl: AB-BuB 226) | (Vgl: AB-BuB 226) | ||
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+ | == Raumtheologie == | ||
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== Zitate == | == Zitate == |
Aktuelle Version vom 3. September 2023, 10:23 Uhr
Menschliche Existenz ist grundlegend 'raumgreifend'. Ohne Raum ist der Mensch nicht.
Raum zwischen Subjekt und Objekt
Räumlichkeit
Der Raum, wie ihn der Handwerker und Naturwissenschaftler für ihre Zwecke benötigen, besteht nicht aus Körpern, sondern aus Orten (genauer: relative Orten). Der nötige Ortsbegriff lässt sich zirkelfrei nur auf Grundlage unwillkürlicher leiblicher Erfahrungen einführen. (Vgl: S-Replik Pos107)
Geschichte des Raumbegriffs
In der abendländische Tradition ist die Aufmerksamkeit auf Raumformen ausschließlich auf flächenhaltige Räume gelenkt worden.
Veräußerlichung des Raumes
Phänomenologie des Raumes
Ortsraum
Siehe: Ortsraum
Weiteraum
Siehe: Weiteraum
Richtungsraum
Siehe: Richtungsraum
Typologien des Raumbegriffs
- Objektiver Raum: Ortsraum
- Subjektiver Raum: Weiteraum, Richtungsraum
- Absoluter Raum: Ein Raum als Behälter
- Relativer Raum: Mehrere Räume als Behälter
- Relationaler Raum: Netz als Behälter, Verstricker
- Topischer Raum: In-Sein
Raum als Behälter
- Raum als absoluter Behälter
- Raum als relativer Behälter
Raum als relationales vierdimensionales Feld: Raumzeit
Siehe: Feld und Raum, Ortsraum
Von den Sachen zum "Feld" als objektiven Sachverhalt: Siehe Sachen und Sachverhalte
Raumzeit als objektive Prozessgestalt
Siehe: Prozessontologie
Raum als Medium des In-Seins
Siehe: Leib als Medium
Raum und durchdringende Körper
Siehe: Weiteraum
Grundlegende Raumtypen
Dimensionaler Raum | Topischer Raum |
---|---|
flächenhaltig | nicht flächenhaltig |
teilbare Ausdehnung | unteilbare Ausdehnung |
relative Örtlichkeit | absolute Örtlichkeit |
- Dimensionaler Raum (auch Ortsraum)
- flächenhaltig
- teilbare Ausdehnung
- relative Örtlichkeit
- Topischer Raum (auch leiblicher Raum, Leibraum)
- nicht flächenhaltig
- unteilbare Ausdehnung
- absolute Örtlichkeit
mathematischer Raum | erlebter Raum |
---|---|
homogen | nicht homogen |
Kein Punkt ist vor dem anderen ausgezeichnet. Dieser Raum hat keinen natürlichen Koordinaten-Mittelpunkt, sondern man kann aus Gründen der Zweckmäßigkeit durch eine einfache Koordinaten-Verschiebung jeden beliebigen Punkt zum Koordinaten-Mittelpunkt machen. | Es gibt in ihm einen ausgezeichneten Mittelpunkt, der in irgendeiner Weise ... durch den Ort des erlebten Menschen im Raum gegeben ist. |
Auch keine Richtung ist vor der anderen ausgezeichnet. Man kann durch eine einfache Drehung jede beliebige Richtung im Raum zur Koordinaten-Achse machen. | Es gibt in ihm ein ausgezeichnetes Achsensystem, das mit dem menschlichen Körper und seiner aufrechten, der Schwerkraft entgegengestellten Haltung zusammenhängt. |
Die Gegenden und Orte in ihm sind qualitativ unterschieden. Auf ihren Beziehungen baut sich eine reiche inhaltliche Gliederung des erlebten Raumes auf, für die es im mathematischen Raum kein Analogon gibt. | |
Dabei gibt es nicht nur fließende Übergänge von einem zu andern Bereich, sondern auch scharf ausgeprägte Grenzen. Der erlebte Raum weist ausgesprochene Unstetigkeiten auf. | |
Auch das Problem der Unendlichkeit wird wesentlich komplizierter. Der erlebte Raum ist zunächst als ein abgeschlossener endlicher Raum gegeben und erweitert sich erst in späteren Erfahrungen zur unendlichen Weite. | |
Im ganzen ist der erlebte Raum kein wertneutraler Bereich. Er ist durch Lebensbeziehungen fördernder wie hemmender Art auf den Menschen bezogen. Er ist tragend wie hemmend das Feld menschlichen Lebensverhaltens. | |
Jeder Ort im erlebten Raum hat seine Bedeutung für den Menschen. Darum sind es in den Geisteswissenschaften gebräuchliche Kategorien, die wir zur Beschreibung des erlebten Raums heranziehen müssen. | |
Es handelt sich nicht um eine vom konkreten Bezug zum Menschen losgelöste Wirklichkeit, sondern um den Raum, wie er für den Menschen da ist, und in eins damit um das menschliche Verhältnis zu diesem Raum; denn beides ist voneinander gar nicht zu trennen. |
[Quelle: OFB-MuR 17f]
Dimensionaler Raum
Geometrischer und topologischer Raum
Vgl: Serres 2005, S. 67ff. (aus: BW-OZ 107}}
Phänomenaler Raum
Der Phänomenale Raum soll zusammenfassend als topischer Raum bezeichnet werden.
Räumlichkeit des Leibes (Cassirer)
[MP-PdW 437-442]
Leibraum und Gefühlsraum (Schmitz)
Siehe: Leibraum, Gefühlsraum
Erlebter Raum (Bollnow)
Drei Raumtypen:
- innerweltlich-objektiver Raum, in dem Dinge und Menschen vorhanden sind
- intentionaler Raum, der sich in Abständen und Richtungen um das menschliche Subjekt aufbaut
- Eigenraum als Raum, den man hat und braucht
Gelebter Raum (Dürckheim)
espace vècu (Minskowski)
Lebensraum
Siehe: Lebensraum
Spezifische Räume
Vertrauensraum
- Raum, in dem man sich öffnen kann.
- Angstfreiheit
- Sicherheit bei der Zugehörigkeit zum System
- Sicherheit zur eigenen Rolle
Lernraum
- Raum, in dem man lernen kann.
- Gegenteil: In dem Moment, wo jemand auf Wut, Kampf oder Angst focussiert, wird jemand dümmer. Weil sein Denken eingeengter, weniger differenzierter wird. (Gunther Schmid)
- Welche Feedbackschleifen mit wem müssten eingerichtet werden, damit es eine lernende Organisation wird.
- Feedback zwischen Gesellschaftern, Geschäftsführern und Mitarbeitern
Syntopie, Verschränkung
Beide Räume kommen (normalerweise) syntopisch zur Deckung. Sind zwar nicht identisch, aber doch grundsätzlich koextensiv. Wo die Nadel die Hand sticht, dort tut es auch weh. Aber wir erfahren dabei keine zwei verschiedene Hände - die Hand als physischen, sicht- und tastbaren Körper und die Hand als Ort der Schmerzempfindung. Vielmehr ist sie von vorneherein apperzeptiv charakterisiert als Hand mit ihrem Empfindungsfeld, d.h. als eine physisch-aesthesiologische Einheit. (Fuchs 101)
Aufstellung als syntopisches Phänomen
In Aufstellungen stellt man fest, dass sich durch Stellvertreter auch der phänomenale Raum im dimensionalen Raum erfahrbar wird.
Syntopische Deckung des körperliche und leiblichen Raumes
subjektiv-leiblicher Raum
...
objektiv-körperlicher Raum
...
Ruhender und bewegender Raum
Intentionaler als sich bewegender Raum
Bollnow geht aus von dem intentionalen Raum Heideggers:
Analogie zur Aufstellung.
Siehe Kritik an der Intentionalität.
Therapie: Aufstellungen
- Aufstellungen sind überall möglich.
Naturraum als ruhender Raum
Therapie: Naturtherapie
Mythischer und wissenschaftlicher Raum
Die Unterscheidung zwischen mythischen und wissenschaftlichem Raum (von Kurt Hübner: Die Wahrheit des Mythos: 169f):
Wissenschaftlicher Raum | Mythischer Raum | |
---|---|---|
Medium | allgemeines Medium, in dem sich Gegenstände befinden | kein allgemeines Medium, sondern Raum und Rauminhalt bilde eine unauflösliche Einheit |
Gesamtraum | kontinuierliche, homogene und isotrope Punktmannigfaltigkeit (Gesamtraum) | keine kontinuierliche Punktmannigfaltigkeit dar, sondern ist aus lauter diskreten Elementen (Témena) |
homogen | Punkte sind nicht voneinander zu unterscheiden | nicht homogen, da sich in ihm Orte dadurch unterscheiden, dass sie nicht nur eine relative, sondern auch eine absolute Lage haben (Oben, Unten usf.). |
isotrop | isotrop, weil es für Ereignisfolgen gleichgültig ist, in welcher Richtung sie sich ausbreiten. | nicht isotrop, da es keineswegs gleichgültig ist, in welcher Richtung sich eine Ereignisfolge ausbreitet (rechts herum und links herum). |
Metrik | jeder räumliche Gegenstand ist metrisch bestimmt | nicht jeder räumliche Gegenstand ist metrisch bestimmt |
Wissenschaftlicher Raum
- Der Raum ist ein allgemeines Medium, in dem sich Gegenstände befinden.
- Dieses Medium wird als kontinuierliche, homogene und isotrope Punktmannigfaltigkeit aufgefasst. Sie ist homogen, weil Punkte nicht voneinander zu unterscheiden sind, und sie ist isotrop, weil es für Ereignisfolgen gleichgültig ist, in welcher Richtung sie sich ausbreiten. Diese Punktmannigfaltigkeit nennt man den Gesamtraum oder Weltraum.
- Jeder Gegenstand, sofern er wirklich ist, befindet sich an einer Raumstelle. Der Raum ist aber nur in diesem dreifachen Sinne topologisch (wobei es hier nicht erforderlich war, alle seine topologischen Eigenschaften aufzuzählen), sondern er ist auch metrisch definiert.
- Es steht fest, was unter der gleichen Länge zweier Raumstrecken zu verstehen ist und dass jeder räumliche Gegenstand eine metrisch bestimmte Ausdehnung nach drei Dimensionen besitzt.
Mythischer Raum
- Der mythische Raum ist kein allgemeines Medium, in dem sich Gegenstände befinden, sondern Raum und Rauminhalt bilden eine unauflösliche Einheit.
- Er stellt keine kontinuierliche Punktmannigfaltigkeit dar, sondern ist aus lauter diskreten Elementen, den sog. Témena, zusammengesetzt, die sich aneinanderreihen und Räumliches konstituieren.
- Der mythische Raum ist nicht homogen, da sich in ihm Orte dadurch unterscheiden, dass sie nicht nur eine relative, sondern auch eine absolute Lage haben (Oben, Unten usf.).
- Er ist nicht isotrop, da es keineswegs gleichgültig ist, in welcher Richtung sich eine Ereignisfolge ausbreitet (rechts herum und links herum).
- Mythisch wird ein heiliger von einem profanen Raum unterschieden. Der heilige Raum wird in den profanen eingebettet.
- Nicht alle Orte des heiligen Raumes lassen sich in den profanen einbetten, sie bilden, in der Sprache des Mathematikers ausgedrückt, Singularitäten (Olymp, Tartaros usf.). Auch hat die Einbettung zur Folge, dass identisch heilige Orte an verschiedenen Stellen des profanen Raumes mehrfach wiederkehren können (Omphalos).
- Der profane Raum ist topologisch ausschließlich durch die unter Punkt sechs angegebenen Phänomene bestimmt. Er gibt sich also nur dadurch zu erkennen, dass die heiligen Témena mit ihrer Diskontinuität, Inhomogenität und Anisotropie für den Sterblichen teils unerreichbar sind, teils in Gewande des Verschiedenen auftreten können, obgleich sie ein Gleiches sind. Der Mensch vermag zwar den heiligen Raum anzuschauen, ja, in ihm zu leben, aber dessen profane "Außenbetrachtung" führt zu topologischen Zerreißungen und Verzerrungen, welche dessen "Innenbetrachtung" nicht kennt.
- Mythisch gibt es keinen Gesamtraum, in dem alles seine Stelle hat, in den alles eingeordnet werden kann, sondern es gibt nur Aneinanderreihungen einzelner Raumelemente, und diese einmal als heilige (Témena) und zum anderen als profane.
- Während der profane Raum metrisch dadurch definiert ist, dass jeder seiner Gegenstände eine metrisch bestimmte Ausdehnung nach drei Dimensionen hat, gilt dies für den heiligen Raum nicht.
Wirklichkeits- und Möglichkeitsraum
(Robert Musil) ...
Raum der trennt und verbindet
Raum der trennt | Raum der verbindet |
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physikalischer Raum | Seins-Raum |
asychnroner Zeitraum | synchroner Präsenzraum |
Nachzeitigkeit | Gleichzeitigkeit |
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Raum der trennt
Ein guter Anfang dazu ist, einfach zu bemerken, wie wir uns Raum ständig als etwas vorstellen, das Dinge voneinander trennt. Zum Beispiel was sich auch immer gerade jetzt vor uns befindet - dieses Buch, eine Wand, ein Baum, eine Person -, automatisch nehmen wir an, dass es von uns durch Raum getrennt ist. Wir nehmen es als gegeben an, dass wir "hier" sind und andere und der Rest der Welt "dort".
Diese Getrenntheit wird uns durch die Tatsachen der Wahrnehmung ununterbrochen bestätigt. Die Tatsachen sind jedoch genau das Gegenteil. Die Ansicht, dass Raum trennt, geht der Wahrnehmung und dem Ergreifen der Wahrnehmung voraus. Sie ist in uns, bevor wir noch wahrnehmen. Solche grundlegenden kulturellen Ansichten befinden sich an der Wurzel des Geistes und gehen den Prozesses der Wahrnehmung und des Ergreifens dieser Wahrnehmungen voraus. ... Außerdem setzen europäische Sprachen räumliche Getrenntheit voraus. Von unserer Geburt an wird für uns räumliche Getrenntheit durch unsere Kultur geschaffen. (RB in BEK-VK 31f)Raum der verbindet
Tatsächlich verbindet Raum uns und alle Dinge vielleicht auf viel grundlegendere Weise, als er uns trennt. Ich kann Sie darauf hinweisen, besser ist es aber, das durch Praxis selbst zu entdecken. Auf effektivste Weise schaffen wir die Grundlage für die Erfahrung, dass Raum verbindet, durch Meditationserfahrung. Nach und nach oder plötzlich erfahren wir, dass wir uns in einem flüssigkeitsähnlichen Medium befinden, das uns mit allem anderen verbindet. Als ich zum ersten Mal diese Erfahrung machte, nannte ich es ein "Unterwassergefühl", denn alles fühlte sich an, als wäre es durch eine Flüssigkeit miteinander verbunden. Es ähnelt dem Gefühl, in ein Aquarium zu schauen und die Fische und Wasserpflanzen zu sehen, die sich alle in Beziehung zueinander bewegen.
Wenn wir Raum als verbindend erfahren, fühlt sich die Welt weniger zerteilt an. Irgendwie fühlt sich jedes Ding, jede Situation, jeder Moment vertraut und einzigartig zugleich an. Wir fühlen uns in Berührung mit allem um uns herum. Wir empfinden alles als bereit und empfänglich. Alle Dinge fühlen sich an wie Geist. Shenhui, ein chinesischer Zen-Meister, sagte: "Identifiziere dich mit Raum, und es wird keinen Ort geben, den du nicht einschließt." (RB in BEK-VK 33)Optimales Raumerleben
Raumgestaltung
- Raumgestaltung per Abstecken
- Raumgestaltung per Proklamation
(Vgl: AB-BuB 226)
Raum und Therapie
Raumtheologie
Siehe: Raumtheologie
Zitate
- “... dass die Topologie einen relationalen Raumbegriff voraussetzt” (Pichler 24)
- “Die Vorstellung vom Raum als einem Gefüge, bei dem die Relationen letztlich wichtiger sind als die Relata, wird im Fall der Topologie in besonderer Weise anschaulich, befasst sie sich doch mit Strukturen wie Graphen, Oberflächen und Knoten, bei deren Studium es grundsätzlich mehr auf das Wie als auf das Was des jeweiligen Zusammenhangs ankommt. Jedenfalls hat gerade die Topologie regelmäßig solcher Denker angezogen, die - nicht nur im Hinblick auf den Raum - der Relation den Vorzug gegenüber absoluten Größen oder positiven Bestimmungen geben. Daher die Topologie-Rezeption im (Umfeld des) Strukturalismus. Jean Piaget etwa gewann durch seine Auseinandersetzung mit der mathematischen Topologie eine Serie von Relationsbegriffen, die ihm auch in epistemologischer Hinsicht fundamental zu sein schienen, und zwar nicht nur im Hinblick auf die ontogenetische Entwicklung von Raumvorstellungen: Ordnung, Nachbarschaft, Umhüllung und Kontinuität.” (Pichler 24-5)
- “Relations, it seems, are what we think with, rather than what we think of.” (aus: Pichler 26)
- "Mit festen Schultern steht der Raum gestemmt gegen das Nichts. Wo Raum ist, da ist Sein." Nietzsche (aus: S-L 147)